Frühling 2020: Die Corona-Pandemie nimmt auch in einem Zentralschweizer Dörfchen weitab vom Schuss ihren Lauf. Nadine L.* sitzt an ihrem Küchentisch und zerbricht sich den Kopf. Vor ihr liegen unbezahlte Rechnungen – doch mit welchem Geld soll sie diese begleichen? Da sie sich alleine um ihren Sohn kümmert, kann sie nur in einem 80-Prozent-Pensum arbeiten. Als Restaurantfachfrau in Kurzarbeit erhält sie nur 80 Prozent ihres Teilzeitlohns, und das Trinkgeld fällt weg. Die Ausgaben bleiben aber gleich hoch. Mitte Monat denkt sie: «Jetzt ist fertig, jetzt gibt es nichts mehr zu essen bis Ende Monat.» Obwohl es ihr zu Beginn unangenehm ist und sie lieber ohne Unterstützung durchkommen würde, macht sie einen Termin bei der Sozial- und Schuldenberatung von Caritas Luzern ab. Nach einem Gespräch und einigen Abklärungen erhält sie einen einmaligen Betrag von 800 Franken. Sie erinnert sich: «Das hat mir wahnsinnig Luft gegeben.» Die Sozial- und Schuldenberatung empfiehlt ihr wie in den meisten Fällen sich bei der Sozialhilfe zu melden.
«Das Geld von Caritas kam schnell»
Im Februar 2021 steht sie wegen der gleichen Gründe erneut vor finanziellen Schwierigkeiten und meldet sich bei der Gemeinde. «Dort erhielt ich eine Zusage für eine Prämienverbilligung, aber eine Absage für weitere finanzielle Hilfe der Gemeinde.» Sie fühlt sich in dieser Krise allein gelassen. «Hier bei Caritas wurde ich als Mensch auf Augenhöhe behandelt und nicht in eine Schublade gesteckt. Das Geld kam schnell, und der Verlauf war unbürokratisch.»