
Der Tod gehört zum Leben
Gemäss den Ideen aus der Fachtagung sollen Tauschsysteme geschaffen werden, mit denen man unabhängig von Geld füreinander sorgen kann. Das Sterben soll einen festen Platz im Leben haben, wofür auch Freiraum – zum Beispiel eine Dispensation von der Arbeit – nötig ist.
In den vorgestellten Ideen sind die Wege nah, die Kontakte untereinander stark und jede Arbeit wertvoll. Eine Teilnehmerin sagte: «Die Menschenwürde steht im Zentrum – nicht mehr so sehr das Projekt Ich und die Selbstoptimierung.» Palliative Care gehe schliesslich alle etwas an, nicht bloss Fachkräfte und Freiwillige.
Bevölkerung muss selbst aktiv werden
Referent Andreas Heller fasste zusammen: «Die Ergebnisse sind sehr facettenreich, aber doch einheitlich in dem Bild, dass das Leben jetzt, wie wir es heute führen, nicht zukunftstragend ist.» Er erinnerte daran, dass sich unsere Zukunft an niemanden delegieren lässt und die Bevölkerung deshalb selbst aktiv werden muss.
Susanne Kränzle bemerkte, dass sie einen Punkt so noch nie gehört habe: nämlich, die Kinder so früh in die Sorge einzubeziehen. Verschiedene Gruppen hatten angeregt, die Sorgekultur in die Schule zu integrieren oder Kinder durch Praktika aktiv daran teilhaben zu lassen.
Podiumsgespräch am 29. Oktober 2018
Margret Füchsle, welche als Kursleiterin «Begleitung in der letzten Lebensphase» der Caritas Luzern durch die Tagung führte, fragte zum Abschluss, wie man diese Ideen, die voller Eifer gesät wurden, nun auch wachsen lassen könne.
Viele nahmen sich ganz konkret die nächste Handlung vor: «Ich besuche meinen krebskranken Nachbarn» oder «Ich werde von diesem Tag erzählen.» Manche Teilnehmenden werden in der Familie oder unter Freunden davon erzählen, andere an ihrer Arbeitsstelle.
Auch die Caritas Luzern geht einen Schritt weiter: Die zahlreichen Ideen der 14 Gruppen werden an einem Podiumsgespräch am 29. Oktober mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und den betroffenen Berufen diskutiert.