Sterben geht alle an. So wie am Anfang des Lebens die Sorge steht, sollte sie es auch am Ende sein. Die Fachtagung der Caritas Luzern widmet sich deshalb der Frage, wie es gelingt, von einer Versorgung zu einer miteinander getragenen Sorgekultur zu kommen.
Umsorgt und versorgt – Ethik am Lebensende
Ein Blick auf die Gegenwart und Zukunft einer gesellschaftlichen Sorgekultur in der Zentralschweiz
Das Konzept der «Caring Communities», der sorgenden Gemeinschaften, greift die Idee auf, dass das Leben und das Sterben von Menschen nicht nur die «Profis» und Ehrenamtlichen angeht, sondern alle, die in einem Dorf oder einer Stadt miteinander leben. Es geht dabei um eine Sorgekultur, die überall dort gelebt werden kann, wo Menschen «leben, lieben und arbeiten». Wie sich dies gegenwärtig in der Zentralschweiz darstellt und was es für die Zukunft dafür braucht, wird im Rahmen einer Zukunftswerkstatt gemeinsam erarbeitet.
Das Lebensende ist nicht nur eine Frage guter Versorgung. Grenzerfahrungen des Lebens lassen uns wie unter einem Vergrößerungsglas «tiefer» blicken und weiter sehen. Wir sehen etwa, dass wir auf die Hilfe und Sorge anderer verwiesen und angewiesen sind. Wir können nicht vorwegnehmen, was dabei geschehen und wie es uns zumute sein wird. Wir haben vielleicht die Angst, anderen Menschen zur Last zu fallen oder so sehr zu leiden, dass es «nicht auszuhalten» ist.
Palliative Care hat Angebote für schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen. Sterbebegleiterinnen und -begleiter schenken Zeit und Gemeinschaft, wenn es um die letzten Wochen, Tage und Stunden eines Menschen geht. Sie tragen gesellschaftspolitisch bedeutsam zur Sozialität des Sterbens und zur Resozialisierung der Sterbenden bei. Dabei treten nicht selten ethische Fragestellungen und Konflikte auf. Wie damit umgegangen werden kann, wird anhand von Beispielen aus der Praxis Thema des Vormittags sein.
Die Tagung richtet sich an Mitarbeitende aus Pflege, Seelsorge, Medizin, Sozialarbeit, Psychologie sowie Freiwillige aus Sterbebegleitgruppen.
Programm
09.00 |
Begrüssung und Kennenlernen |
09.30 |
Kurzeferat Sterbebegleitung – was ist wichtig? Susanne Kränzle |
09.50 |
Kurzeferat, Austausch mit Publikum Einführung in den Begriff und die Programmatik der Caring Communities Andreas Heller |
10.30 |
Kaffeepause |
10.50 |
Kurzimpuls, Dialog mit Teilnehmenden Das Sterben - zuhause, im Betagtenheim, im Spital - sowie häufig auftretende ethische Fragestellungen bezüglich einer Sorgekultur Susanne Kränzle |
11.20 |
Kurzimpuls, angeleitete Übung Umgang mit ethischen Fragen – «sich zusammensetzen, um sich auseinanderzusetzen» Vorstellen eines strukturierten Ablaufs zur Sorgeethik Andreas Heller |
12.30 |
Stehlunch |
13.30 |
Die Zukunftswerkstatt Visionäres Arbeiten an Caring Communities für die Zentralschweiz Gruppenarbeit begleitet von Andreas Heller und Susanne Kränzle |
14.45 |
Kaffeepause |
15.15 |
Vorstellen der Ergebnisse im Plenum |
16.30 |
Nächste Schritte einer gelebten Sorgekultur Caritas Luzern |
16.50 |
Gemeinsamer Abschluss |
Referenten
- Andreas Heller und Susanne Kränzle haben jahrzehntelange Erfahrung in der Hospiz- und Palliativversorgung und beschäftigen sich seit langem mit Ethik am Lebensende und der Umsetzung der Hospizidee in anderen Sorgebereichen.
- Andreas Heller Dr., Professor für Palliative Care und Organisationsethik, Universität Graz
- Susanne Kränzle MAS Palliative Care, Gesamtleitung Hospiz Esslingen, Vorsitzende des Hospiz- und Palliativ-Verbands Baden-Württemberg
Preis
(Inklusive Kaffee und Stehlunch)
CHF 150 für Teilnehmende aus Berufsgruppen der Palliative Care
CHF 75 für Freiwillige von Begleitgruppen
Ermässigung: je CHF 25 bei Buchung bis 30. Juli 2018